Verlautbarung lt. KfW
Im Jahr 2018 nur 100.000 Existenzgründungen in der Kreativwirtschaft
Der Abwärtstrend bei Gründungstätigkeit zeigt sich auch in der Kreativwirtschaft.
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist in den letzten 15 Jahren deutlich gesunken. Auch die Anzahl der Kreativgründer sank von 178.000 im Jahr 2003 auf 98.000 im Jahr 2018. Die Entwicklung war im Vergleich zur allgemeinen Gründungstätigkeit stärker schwankend und der Rückgang fiel bis 2018 etwas geringer aus. Die Zahl der Kreativgründer sank bis 2009 auf ein Tief ab, und stieg bis 2013 wieder auf das Ausgangsniveau. Danach sank sie wieder auf das Niveau des Tiefstands und ist seitdem dort geblieben. Der Anteil entwickelte sich seit dem 11 %-Tiefpunkt 2009 im Trend jedoch positiv und lag zuletzt bei 18 %.
Kreativgründungen durch Männer gingen bis 2008 zurück
Der starke Rückgang bei Kreativgründungen war zunächst maßgeblich ein Schwund von Gründungen durch Männer. Die Anzahl sank von 135.000 im Jahr 2003 auf 43.000 im Jahr 2008. Die anschließend folgende Entwicklung verlief bei Männern und Frauen relativ ähnlich, jedoch bei Männern deutlich volatiler. Nach einem ungefähren Gleichstand 2017 spreizte sich die Gründungstätigkeit wieder. Die Kreativgründungen durch Männer betrug 2018 60.000, die durch Frauen ging auf 38.000 zurück.
Software / Games haben weniger Bedeutung
Die Kreativwirtschaft umfasst mehrere Teilmärkte. Im der Designwirtschaft (25 %) gab es zuletzt ( 2015-2018) die meisten Gründungen. Die Teilmärkte Werbewirtschaft mit 14 % und Software / Games und Büchermarkt mit je 11 % folgen auf den Plätzen 2 und 3. 2003 bis 2006 war die Situation anders: Software / Games hatten mit 28 % den größten Anteil an der Gründungstätigkeit. Für diesen relativen Bedeutungsverlust gibt es eine einfache Erklärung: zum Großteil gründen Männer mit 8 von 10 Existenzgründungen in Software / Games. Der starke Rückgang der Gründungen durch Männer hat diesen Teilmarkt daher überproportional getroffen.
Andere Schwerpunkte bei Kreativgründungen
Die Gründungen in der Kreativwirtschaft zeigen teils deutliche strukturelle Unterschiede zu Gründungen in anderen Bereichen Hier dominieren Sologründungen stärker als bei der allgemeinen Gründungstätigkeit und Freiberufler sind doppelt so häufig. Kreativgründer richten sich stärker auf überregionale Zielmärkte und auf Geschäftskunden aus. Ihre Angebote sind häufiger digitaler Art, dadurch ist das Internet oft Kernelement des Geschäftsmodells. Ein Drittel der Kreativgründer benötigt zur Realisierung nur private Sachmittel, wie den Laptop und das Auto. Wenn doch ein Finanzmitteleinsatz notwendig ist, reichen oft die eigenen Mittel der Gründer aus. Nur rund jeder zehnte Kreativgründer braucht externe Kapitalgeber wie Freunde, Verwandte oder Finanzinstitute. Die Auswahl der größten Teilmärkte (Bücher, Design, Werbung, Software / Games) lässt erkennen, dass unter Kreativgründern viele Wissensarbeiter zu finden sind. Hier sind auch viele „Digitale Nomaden“ (Solo, Freiberufler, B2B, digital) vertreten, die mit ihrer privaten IT-Ausstattung ihre Dienstleistung erbringen.
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